- Wer?
- Was?
- Verwendete Digitale Werkzeuge
- Kommunikation mit Studierenden
- Didaktischer Ansatz
- Lessons Learned
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- Dr. Verena Jahn
- Fakultät Medien
- Studiengänge Angewandte Medien/Film und Fernsehen
- Veranstaltung: Mediengeschichte
- Anzahl der Studierenden: 89
Mein Background: Durch meine Promotion im Bereich des multimedialen Lernens und der Mitarbeit in verschiedenen E-Learning- und mediadidaktischen Projekten bin ich mit digitaler Lehre bereits sehr vertraut.
Meine Motivation: Die Umstellung auf ein digitales Sommersemester 2020 traf alle Lehrenden und Studierenden unvermittelt. Für die digitale Lehre ist das aber DIE Chance, nachhaltig in die Hochschullehre Einzug zu halten – und dabei kann ich meine Vorerfahrungen einbringen.
Meine Ziele: Die Umstellung brachte viele Unsicherheiten mit sich. Ziel war und ist es, den Studierenden neue Lernoptionen anzubieten, aber auch ansprechbar zu sein und damit die entstandenen Unsicherheiten zu minimieren. Indem sie digitale Lehre erleben, sollen die Studierenden außerdem ihre Digital Skills ausbauen und diese damit zum alltäglichen Handlungsrepertoire für sie werden lassen.
- Flexibel und dennoch interaktiv mit „Inverted Classroom“: Theorie wird in kurzen, 15- bis 30-minütigen Vorlesungsaufzeichnungen angeboten, während in virtuellen Zoom-Sitzungen live und interaktiv gearbeitet wird.
- Übung macht den Meister mit Selbsttests und Übungsaufgaben: Für jeden Themenblock werden neben den Vorlesungsaufzeichnungen Selbsttests und Übungsaufgaben bereitgestellt, inkl. Feedback.
- Gebündelte Kommunikation schafft Sicherheit und vermeidet Informationsdiffusion: Um den Studierenden bessere Orientierung zu bieten, wird nur über den OPAL-Kurs kommuniziert.
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ONYX
Erstellung der Übungen und Testaufgaben
+ ONYX ist in OPAL integriert und bietet verschiedenste Frageoptionen und Feedbackmöglichkeiten.
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ScreenFlow
Vorlesungsaufzeichnung
+ für Mac nutzbare Aufzeichnungs-software und schnelle Verfügbarkeit
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Zoom
Virtuelle Live-Veranstaltung
+ Verfügbarkeit über die HS Mittweida gegeben und sehr gute Usability
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OPAL
Distribution von Informationen, Lehrmaterial und Übungen, Kommunikationsangebote (asynchron): Forum/E-Mail, Organisation der Veranstaltungen
+ OPAL ist an der Hochschule etabliert und direkt einsatzbereit. OPAL bietet ein breites Einsatzspektrum mit zahlreichen Möglichkeiten (sogenannte Kursbausteine). Erfahrene Supporter/innen und umfassende Unterstützungsangebote (Benutzerhandbuch) können bei Fragen schnell helfen
- Die Kommunikation erfolgt ausschließlich über OPAL, da es erfahrungsgemäß bei der Kommunikation über mehrere Kanäle zu einer Informationsdiffusion und zu Unsicherheiten kommt. Für jeden Themenblock gibt es ein Forum, in dem spezifische Fragen gesammelt und in den virtuellen Live-Veranstaltungen besprochen wurden. Zudem gibt es auch einen Bereich für Organisatorisches.
- Während der Live-Veranstaltungselemente wird synchron mit den Studierenden kommuniziert und z.B. über Prüfungsmodalitäten aufgeklärt.
- Telefonische Beratung und die Erreichbarkeit per E-Mail ermöglichen auch abseits der Zoom-Veranstaltungen, Fragen der Studierenden direkt zu klären.
- Vermittlung von Lerninhalten in der Lehrveranstaltung Mediengeschichte: Viele Studierende empfinden geschichtliche Inhalte oft als langweilig. Aber durch die Aufzeichnungen, die neben textuellen und auditiven auch audiovisuelle Elemente aufwiesen, sollen die Ausführungen lebendiger werden. Und ein bisschen Humor schadet auch nie!
- Aktivierung und Motivation der Studierenden: Die Aufzeichnungen enthalten Anregungs- und Übungsaufgaben sowie Literaturtipps und Querverbindungen zu anderen medienwissenschaftlichen Themen. Die jeweiligen Lernkomplexe müssen mit einem Test abgeschlossen werden, die die folgenden Inhalte „freischaltet“ (extrinsische Motivation). Durch die Aufforderung, Fragen ins Forum zu posten, die dann gemeinsam in den virtuellen Live-Veranstaltungen diskutiert werden, sollen Lernprozesse angeregt werden.
- Betreuung und Kommunikation: Studierende brauchen einen realen („menschlichen“) Ansprechpartner. Durch die Möglichkeit der virtuellen Live-Interaktion, durch das Forum und die E-Mail-Funktion stehen sowohl synchrone als auch asynchrone Kommunikationstools zur Verfügung.
- Orientierung in einer unsicheren Phase: Klare Strukturen und ein einheitlicher Ablauf der jeweiligen Lernkomplexe geben Sicherheit.
- Zugriff auf Lehrunterlagen: Nicht alle Studierenden haben Erfahrung mit OPAL und kennen das System bzw. haben sich schon einmal eingeloggt. Durch die Studiendekanin Frau Prof. Günther erfolgte vorab eine Informationsmail mit Screenshots zu OPAL. In der ersten Live-Veranstaltung wurden OPAL, der Zugang sowie die Struktur per Bildschirmübertragung gezeigt.
- Klausurformat: Die „Open Book“-Klausur war ungewohnt und Studierende konnten mit den offenen Anwendungsfragen nicht umgehen. Dies führte zu schlechteren Klausurergebnissen als erwartet (trotz Nutzung aller Unterlagen und Internet/Kommilitonen). Das Format muss „geübt“ werden. Das korrekte Lesen der Aufgaben, das Entschlüsseln der eigentlichen Frage und das Loslösen von den reinen Fakten aus den Präsentationsfolien sind ungewohnt und müssen in einer Live-Veranstaltung vor der Prüfung trainiert werden.
- Einstellung der Studierenden: Durch das „Open Book“-Format glauben Studierende, sie müssen sich nicht vorbereiten (ein Irrglaube!).
Auch hier hilft nur üben, üben, üben. Tatsächlich soll das Format weg vom „Auswendig-Lernen“ hin zu einem Wissenstransfer im Sinne eines „Denken und Anwenden in verschiedenen Zusammenhängen“ führen. Eine Prüfung, bei der alle Unterlagen nutzbar sind, erfordert ein höheres Grundverständnis der Materie und damit eine andere Vorbereitung der Studierenden als für das Abfragen von Definitionen.